Gesundheitsbewusste, seelenwärmende Sauna-Rituale in Balatonfüred

Während der Balaton im Herbst und Winter schon an sich zu Entdeckungen einlädt, bietet das Hotel Golden Lake Resort am Ufer des Sees in Balatonfüred einzigartige Sauna-Rituale, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele erwärmen. Im finnischen Sauna-Theater, dessen große Glasflächen auf den See blicken, verwandelt Saunameister Miklós Kiss das Saunieren – begleitet von Düften, Musik und Licht – in ein rituelles Erlebnis, bei dem Hitze zum Genuss und Entschleunigung zur Kunst wird.

Wenn die Sonne langsam hinter der glitzernden Wasserfläche des Balaton versinkt, empfängt das finnische Saunahaus des Hotels direkt am Ufer seine Gäste mit einer besonderen Atmosphäre: Der warme Duft von Kiefernholz, der Blick auf den See und die wohltuende Hitze der Sauna schaffen eine einzigartige Harmonie. Während draußen die sanften Lichter des Sauna-Theaters über dem Wasser schimmern, erfüllt drinnen angenehme Wärme, leiser Duft und stille Ruhe den Raum – und draußen liegt die friedliche Stimmung des abendlichen Balaton in der Luft. Bei unserem Besuch schlenderte gerade ein Paar, Handtücher in der Hand und mit neugierigem Lächeln, auf das Holzhaus zu – sie betraten eine Welt, in der sich der Alltag auflöst wie Eis auf heißem Stein.

Miklós Kiss, Saunameister des Sauna-Theaters

Der Gastgeber Miklós Kiss, Saunameister des Sauna-Theaters, führt die Gäste mit der Disziplin und Achtsamkeit aus seiner sportlichen Vergangenheit in die Welt der Saunakultur ein. Vor fünfzehn Jahren entdeckte er die Freude am Saunieren und perfektionierte seine Fähigkeiten durch jahrelange Praxis und Studium. Heute ist die Sauna für ihn nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebensweise. Nach seiner Erfahrung wirkt dieses Erlebnis wie ein Magnet – kein Wunder also, dass viele, die zum ersten Mal an einer geführten Aufguss-Zeremonie teilnehmen, zu wahren Saunaliebhabern werden. „Man sollte nicht einfach in die Sauna hineinstürzen – man muss sich auf das Erlebnis einstimmen“, sagt er.

Die Wärme der finnischen Sauna, etwa 80–90 °C, diszipliniert und umhüllt zugleich. Vor dem Betreten: duschen, gut abtrocknen, und in der Kabine am besten textilfrei – oder mit einem Handtuch bedeckt. Das Handtuch sollte den ganzen Körper bedecken, und die Sitzbank wählt man nach gewünschter Hitze: unten sanfter, oben intensiver – der Unterschied kann bis zu 20 Grad betragen. Die Sanduhr misst 10–15 Minuten – das ist der klassische Saunazyklus.

Die Rolle des Saunameisters ist keine Show, sondern Begleitung. Miklós beobachtet die Gäste, fragt nach, berät und – wenn gewünscht – gießt Duftessenzen auf die heißen Steine. Der Aufguss ist die einfachste Form: natürliche Essenzen werden über die Steine gegossen, und die Hitze wird durch Luftbewegungen gemildert oder verstärkt. Doch die Sauna-Zeremonie ist viel mehr: ein kurzes, thematisches Ritual mit Musik, Licht, choreografierten Bewegungen und einer Komposition aus Düften – zitrusfrisch im Auftakt, holzig-koriandrig in der Tiefe, minzig-erfrischend im Finale. Dabei steigt das Wärmegefühl Minute für Minute an.

Das anschließende Abkühlen ist fester Bestandteil des Rituals. „Wer seine körperliche Belastbarkeit nicht kennt, sollte nicht sofort ins Eiswasser springen“, warnt Miklós. Die sichere Methode: zuerst die Gliedmaßen kühlen, dann den ganzen Körper im Außenbecken eintauchen.

Die Programme des Hotel Golden Lake Resort Sauna-Theaters wechseln je nach Jahreszeit und Feiertagen. Im Herbst erwarten die Gäste Weinlese- und Abschiedsrituale vom Sommer; Ende Oktober verspielte Halloween-Aufgüsse im Schein von Kürbislaternen und mit geheimnisvollen Düften. In der Adventszeit Kerzenschein und festliche Essenzen, zwischen den Feiertagen eine fröhlichere, gemeinschaftliche Stimmung. Zum Nikolaus duften festliche Aromen, zu Silvester liegt ein Hauch von Champagner und Zeder in der Luft, und am Neujahrstag folgt ein erfrischendes Kaltwasser-Ritual.

Jede Zeremonie trägt Miklós’ persönliche Handschrift – Entspannung, tiefes Atmen, Entschleunigung – jener sanfte Rhythmus, der mit den Wellenbewegungen draußen verschmilzt. Sein Ziel ist es, den Gästen – ob Anfänger oder erfahrene Saunagänger – ein Tor zu jener Welt zu öffnen, aus der sie mit dem Wunsch zurückkehren, diese Erfahrung bald zu wiederholen. Zwei bis drei Saunagänge pro Woche, so Miklós, verbessern nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch das Immunsystem. Der Körper dankt für die bewusste Wärme, die Seele für die Ordnung des Rituals.

Wer zum ersten Mal in die Sauna geht, wählt meist die untere Bank, wo die Temperatur milder ist und man sich leichter auf das Erlebnis einstimmen kann. „Die Sauna ist keine Leistung und kein Wettkampf“, betont Miklós Kiss, „sondern eine persönliche Reise, die so lange dauert, wie sie guttut.“ Das Besondere an der Sauna-Zeremonie ist auch, dass in der aufgeheizten Kabine alle gleich sind – es gibt keine Ränge oder Rollen, nur das gemeinsame Erlebnis und die Erneuerung der Kräfte. Manchmal erklingt leises Lachen, manchmal verweben nur Stille und Düfte den Moment.

„Saunieren ist eine der besten Investitionen in die Gesundheit – weniger Ärzte, mehr Lebensfreude“, sagt der Saunameister des Hotel Golden Lake Resort. Nach der Zeremonie verlässt man die Sauna nicht nur entspannter, sondern fast wie neugeboren – mit der Wärme des Dampfes, der Erinnerung an die Düfte und der stillen Gewissheit, dass die Sauna am Balaton, direkt am Wasser, nicht nur den Körper reinigt, sondern auch die Seele sanft berührt. Darum sagt Miklós Kiss: Der Balaton wartet – und die Sauna ruft.

Zoltán M. Érsek